Typische Fehler bei der Vertragsgestaltung und worauf es wirklich ankommt!

Als erfahrene Fachanwälte für Arbeitsrecht unterstützen wir Sie kompetent bei allen Fragen rund um das Thema Arbeitsvertrag. Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch unter 040 468 99 70 90 oder per E-Mail an: info@dw-arbeitsrecht.de
Ein Arbeitsvertrag regelt die rechtliche Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und ist damit weit mehr als eine bloße Formalität. Gerade für Arbeitgeber ist es entscheidend, dass dieses Dokument nicht nur juristisch korrekt, sondern auch verständlich und praxistauglich ist.
Ein schlecht ausgearbeiteter Arbeitsvertrag kann schnell zur Kostenfalle werden: Ungenaue Formulierungen führen zu zeitaufwändigen Rechtsstreitigkeiten, fehlerhafte Befristungsklauseln können ungewollt unbefristete Arbeitsverhältnisse schaffen, und unwirksame Wettbewerbsverbote lassen sich im Ernstfall nicht durchsetzen. Die Investition in einen professionell erstellten Vertrag amortisiert sich bereits beim ersten vermiedenen Rechtsstreit.
In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf es bei der Vertragserstellung wirklich ankommt, welche typischen Fehler Sie vermeiden sollten und warum sich die Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Kanzlei wie DOHM | WIEPRECHT auszahlt.
Das Wichtigste im Überblick
- Arbeitsvertrag: Fundament jedes Arbeitsverhältnisses
- Maßgeschneiderte Lösungen statt Musterverträge von der Stange
- Wichtige Vertragsbestandteile und deren rechtssichere Gestaltung
- Wie läuft die Vertragserstellung ab?
- Für wen lohnt sich die anwaltliche Erstellung eines Arbeitsvertrags?
- Fazit: Das Wichtigste in Kürze
- Häufige Fragen (FAQ)
Arbeitsvertrag: Fundament jedes Arbeitsverhältnisses
Der Arbeitsvertrag definiert nicht nur die grundlegenden Rechte und Pflichten beider Parteien, sondern legt auch den Grundstein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Während Vergütung und Arbeitszeit zu den offensichtlichen Kernpunkten gehören, sind es oft die „kleinen“ Details, die in der Praxis große Wirkung entfalten: Wie werden Überstunden geregelt? Wann verfallen Urlaubsansprüche? Was passiert mit Bonuszahlungen bei einer Kündigung? Darf der Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten oder Nebentätigkeiten ausüben?
Besonders in der heutigen Arbeitswelt gewinnen flexible Arbeitsmodelle an Bedeutung. Remote Work, hybride Arbeitsplätze und digitale Zusammenarbeit erfordern spezielle vertragliche Regelungen. Wer haftet bei einem Arbeitsunfall im Homeoffice? Wie wird die Arbeitszeit bei flexiblen Modellen erfasst? Welche technische Ausstattung stellt der Arbeitgeber zur Verfügung? Diese Fragen sollten bereits im Arbeitsvertrag beantwortet werden, um spätere Unklarheiten zu vermeiden.
Fallstricke und typische Fehlerquellen
Die Praxis zeigt, dass besonders bei kleineren Unternehmen und Startups häufig dieselben Fehler auftreten. Einer der häufigsten betrifft die sogenannten Ausschlussfristen. Diese Klauseln regeln, innerhalb welcher Frist Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis geltend gemacht werden müssen. Wird hier eine zu kurze Frist gewählt (unter drei Monaten) oder die Formulierung ist missverständlich, kann die gesamte Klausel unwirksam sein. Das bedeutet: Statt der gewünschten kurzen Verjährungsfrist gelten die gesetzlichen Verjährungsfristen von bis zu drei Jahren.
Ebenso kritisch sind unklare Regelungen zu variablen Vergütungsbestandteilen. Bonuszahlungen, Provisionen oder erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile müssen präzise definiert werden: Wann besteht ein Anspruch? Wie wird die Höhe berechnet? Was passiert bei einer Kündigung während der Bemessungsperiode? Fehlen diese Definitionen, können Arbeitnehmer im Zweifel den vollen Bonus fordern – auch bei unterdurchschnittlicher Leistung oder vorzeitigem Ausscheiden.
Mehr zum Thema Bonuszahlungen erfahren Sie in diesem Beitrag.
Auch das Thema Arbeitszeit birgt Stolperfallen. Viele Verträge enthalten pauschale Überstundenklauseln, die so nicht wirksam sind. Besonders bei leitenden Angestellten oder Arbeitnehmern mit hohem Gehalt müssen die Regelungen differenziert betrachtet werden. Das Bundesarbeitsgericht hat in seinem Urteil vom 22.09.2022 (Az.: 8 AZR 4/21) klargestellt, dass pauschale Überstundenvergütungsklauseln bei niedrigeren Gehältern unwirksam sein können.
Auch fehlerhafte Befristungen führen regelmäßig dazu, dass ein unbefristetes Arbeitsverhältnis entsteht – oft entgegen der Absicht des Arbeitgebers. Hier hat sich durch das verschärfte Nachweisgesetz die Rechtslage deutlich verändert. Seit August 2022 müssen Arbeitgeber wesentlich detailliertere Informationen schriftlich festhalten, einschließlich der Zusammensetzung und Höhe des Arbeitsentgelts, der vereinbarten Arbeitszeit und – bei Befristungen – des Befristungsgrundes.
Ein Praktisches Beispiel
Ein Hamburger Start-up hatte im Eifer des Gefechts einen Mustervertrag aus dem Internet übernommen. Die Befristungsklausel entsprach jedoch nicht den Vorgaben des Nachweisgesetzes und enthielt keinen sachlichen Grund für die Befristung. Zusätzlich fehlten wichtige Angaben zur Arbeitszeit und zur Vergütungszusammensetzung. Der vermeintlich befristete Arbeitsvertrag erwies sich als unbefristet und das Unternehmen musste nachträglich alle fehlenden Nachweise erbringen sowie eine Vertragsstrafe zahlen. Der Fall zeigt, wie groß die Risiken sind, wenn auf rechtliche Beratung verzichtet wird.
Maßgeschneiderte Lösungen statt Musterverträge von der stange
Bei DOHM | WIEPRECHT erhalten Sie keine Standardverträge. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Anforderungen, Unternehmenskultur und Geschäftsmodelle. Ein IT-Startup braucht andere vertragliche Regelungen als ein traditioneller Handwerksbetrieb oder eine Unternehmensberatung. Wir entwickeln Arbeitsverträge, die genau auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten sind. Dabei berücksichtigen wir sowohl die aktuelle Gesetzeslage als auch Ihre betrieblichen Besonderheiten.
Ob es um flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Regelungen oder Sonderklauseln geht – wir sorgen dafür, dass Ihre Interessen klar und rechtssicher geregelt sind. Unsere Beratung umfasst auch Sonderformen wie Teilzeit, geringfügige Beschäftigung oder Werkstudentenverträge.
Wichtige Vertragsbestandteile und deren rechtssichere Gestaltung
Ein professioneller Arbeitsvertrag besteht aus weit mehr als den offensichtlichen Punkten wie Gehalt und Arbeitszeit. Die folgenden Bereiche verdienen besondere Aufmerksamkeit:
- Vergütungsregelungen müssen heute sehr differenziert betrachtet werden. Neben dem Grundgehalt sind variable Bestandteile, Sachbezüge, Tankgutscheine, Jobtickets oder Homeoffice-Pauschalen zu regeln. Wichtig ist die klare Definition: Handelt es sich um freiwillige Leistungen oder um vertragliche Ansprüche? Sind sie widerrufbar oder fest vereinbart?
- Arbeitszeit und Flexibilität: Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit, Schichtmodelle oder projektbasierte Arbeitszeit erfordern jeweils spezifische Regelungen. Dabei müssen die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes beachtet werden, gleichzeitig aber auch praktikable Lösungen für den Arbeitsalltag geschaffen werden. Besonders bei Führungskräften sind die Grenzen zwischen abhängiger Beschäftigung und selbständiger Tätigkeit zu beachten.
- Datenschutz und Compliance haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Arbeitnehmer müssen über ihre Verpflichtungen zur Einhaltung der DSGVO aufgeklärt werden, Schweigepflichten müssen klar definiert und Sanktionen bei Verstößen angemessen geregelt sein. Auch die Nutzung privater Geräte für dienstliche Zwecke erfordert spezielle Regelungen.
- Intellectual Property und Wettbewerbsverbote: Wem gehören Erfindungen, Ideen oder Geschäftskontakte? Wie lange und in welchem Umfang dürfen ehemalige Mitarbeiter nicht für die Konkurrenz arbeiten? Diese Fragen sind besonders in innovativen Branchen von entscheidender Bedeutung. Wettbewerbsverbote müssen dabei verhältnismäßig sein und angemessen entschädigt werden.
Wie läuft die vertragserstellung ab?
Der erste Schritt ist ein Gespräch über Ihre individuellen Anforderungen. Das kann telefonisch, per Videoberatung oder persönlich in unserer Kanzlei in Hamburg erfolgen. Anschließend entwerfen wir den Vertrag nach Ihren Vorgaben und unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung. Dabei prüfen wir auch, ob bestimmte Klauseln in Ihrem spezifischen Kontext überhaupt sinnvoll oder wirksam sind.
Gerne prüfen wir auch bestehende Verträge und passen sie an neue gesetzliche Anforderungen an, etwa im Hinblick auf das Nachweisgesetz, das seit 2022 verschärfte Anforderungen stellt.
In der Regel erhalten Sie Ihren fertigen Vertragsentwurf innerhalb weniger Werktage. Anschließend besprechen wir alle Klauseln mit Ihnen und erläutern die rechtlichen Hintergründe, damit Sie die Tragweite jeder Regelung verstehen.
Für wen lohnt sich die Erstellung eines Arbeitsvertrags?
Unsere Erfahrung zeigt: Besonders Startups, wachsende Unternehmen oder Betriebe mit individuellen Arbeitszeitmodellen profitieren von einer individuellen Vertragserstellung. Aber auch etablierte Unternehmen sollten ihre Standardverträge regelmäßig überprüfen und anpassen lassen.
Sie benötigen einen rechtssicheren Arbeitsvertrag?
Ein professionell erstellter Arbeitsvertrag spart Ihnen im Zweifelsfall nicht nur Zeit und Geld, sondern auch rechtlichen Ärger. Wir bei DOHM | WIEPRECHT stehen Ihnen mit unserer langjährigen Erfahrung und klaren Kommunikation zur Seite.
Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin – telefonisch, per Videocall oder vor Ort in Hamburg. Gemeinsam entwickeln wir einen Arbeitsvertrag, der zu Ihnen passt.
Fazit: Das Wichtigste in Kürze
- Ein Arbeitsvertrag ist das Fundament jedes Arbeitsverhältnisses und sollte alle modernen Arbeitsformen abbilden
- Fehlerhafte Klauseln können teuer werden und zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten führen
- Typische Fallstricke: Ausschlussfristen, Befristungen, variable Vergütung, Datenschutz und Compliance-Regelungen
- Aktuelle Rechtsprechung und verschärfte gesetzliche Vorgaben erfordern regelmäßige Anpassungen
- Ein professionell erstellter Vertrag sorgt für Klarheit und Sicherheit bei allen Beteiligten
- Wir bieten maßgeschneiderte Verträge für alle Unternehmensgrößen und Branchen
- Zukunftssichere Gestaltung denkt bereits heute an morgen
Häufige Fragen (FAQ)
Unwirksame oder missverständliche Klauseln, z. B. zu kurzen Ausschlussfristen oder unangemessene Wettbewerbsverbote.
Ausschlussfristen, Befristungen, variable Vergütung, Bonusregelungen und Nebentätigkeiten sollten klar und gesetzeskonform geregelt sein.
Die Befristung muss schriftlich vereinbart und begründet werden, zusätzlich müssen seit 2022 umfassende Nachweise nach dem Nachweisgesetz erbracht werden, andernfalls gilt das Arbeitsverhältnis als unbefristet.
Ja, vor allem bei Befristungen und zur Einhaltung der Vorgaben des Nachweisgesetzes ist die Schriftform dringend zu empfehlen. Bei bestimmten Klauseln wie Wettbewerbsverboten ist sie sogar zwingend vorgeschrieben.
Idealerweise mit anwaltlicher Hilfe. Musterverträge aus dem Internet bergen hohe Risiken und berücksichtigen oft nicht die aktuellen gesetzlichen Anforderungen oder branchenspezifische Besonderheiten.
In der Regel wenige Werktage nach Klärung Ihrer Anforderungen und je nach Komplexität der gewünschten Regelungen.
Die Kosten richten sich nach dem Aufwand und werden transparent mit Ihnen abgestimmt. Wir bieten faire Pauschalpreise für die Vertragserstellung an und informieren Sie vorab über alle anfallenden Kosten.
Empfehlenswert ist eine Überprüfung alle zwei bis drei Jahre oder bei größeren gesetzlichen Änderungen, Umstrukturierungen oder neuen Geschäftsmodellen.